Der Brief des Jakobus

 


Der Brief

 

Die Erscheinung Christi

 

Ermahnungen: Offenbarungsgespräch Jesu mit Petrus und Jakobus

 

Ein Himmelreichsgleichnis

 

Fortsetzung der Ermahnungen

 

Ein weiteres Gleichnis

 

Fortsetzung der Ermahnungen

 

Himmelfahrt des Petrus und Jakobus und die Reaktion der übrigen Jünger

 

Abschluß des Briefes


 

Der Brief

 

 Jakobus schreibt an den ?thos. Der Friede sei mit dir aus Frieden, Liebe aus Liebe, Gnade aus Gnade, Glaube aus Glauben, Leben aus heiligem Leben.

Da du mich gebeten hast, dir eine Geheimlehre, die mir und Petrus durch den Herrn geoffenbart wurde, zu senden, konnte ich es dir nicht abschlagen, aber auch nicht mit dir reden. Aber ich habe sie geschrieben in hebräischen Schriftzeichen. Ich übersende sie dir und zwar dir allein. Aber weil du ein Diener der Erlösung der Heiligen bist, bemühe dich und hüte dich, dieses Buch vielen auszuhändigen diese Lehre, die der Erlöser nicht einmal allen von uns, seinen zwölf Jüngern, sagen wollte. Aber gesegnet werden die sein, die gerettet werden durch den Glauben an diese Abhandlung. Ich aber habe dir vor zehn Monaten schon eine andere Geheimlehre geschickt, die der Erlöser mir offenbart hatte. Unter diesen Umständen nun denke über jene nach, wie sie mir offenbart wurde, Jakobus.

 

Die Erscheinung Christi

 

Die zwölf Jünger saßen alle zusammen und erinnerten sich an das, was der Erlöser jedem einzelnen von ihnen gesagt hatte sei es geheim, sei es offen und ordneten es zu Büchern. Als ich aber aufschrieb, was in meinem Buch steht, siehe, der Erlöser trat in Erscheinung, nachdem er von uns weggegangen war, wobei wir ihm nachgeschaut haben. Und 550 Tage nach seiner Auferstehung von den Toten sagten wir zu ihm: ,,Bist du gegangen, hast du dich entfernt von uns?``  Jesus aber sagte: ,,Nein, aber ich werde weggehen zu dem Ort, von dem ich gekommen bin. Wenn ihr mit mir kommen wollt, kommt!``

Sie alle antworteten und sagten: ,,Wenn du uns befiehlst, kommen wir.``

Er sagte: ,,Wahrlich, ich sage euch: Niemand wird jemals in das Himmelreich eingehen, wenn ich es ihm befehle, sondern nur, weil ihr erfüllt seid, könnt ihr in das Himmelreich eingehen. Überlaßt mir Jakobus und Petrus, damit ich sie erfülle.``

 

Ermahnungen: Offenbarungsgespräch Jesu mit Petrus und Jakobus

 

Und nachdem er die beiden gerufen hatte, nahm er sie beiseite und befahl dem Rest, sich damit aufzuhalten, womit sie gerade beschäftigt waren.

Der Erlöser sagte: ,,Ihr habt Erbarmen empfangen. Wollt ihr denn nicht erfüllt sein? Aber euer Herz ist trunken! Wollt ihr denn nicht nüchtern werden? Schämt euch doch! Im Übrigen: Wenn ihr wach seid oder schlaft, erinnert euch, daß ihr den Sohn des Menschen gesehen habt und mit diesem gesprochen und auf ihn gehört habt. Wehe denen, die den Sohn des Menschen gesehen haben! Gesegnet werden die sein, die den Menschen nicht gesehen haben und die nicht mit ihm verkehrt haben und die nicht mit ihm gesprochen haben und die nicht auf etwas von ihm gehört haben. Euer ist das Leben. Denkt daran, daß er euch geheilt hat, als ihr krank wart, damit ihr zur Herrschaft gelangt. Wehe denen, die von ihrer Krankheit zur Ruhe kamen, sie werden wieder zu ihrer Krankheit zurückkehren. Gesegnet sind die, die nicht krank waren und die die Ruhe gekannt haben, bevor sie krank wurden. Ihrer ist das Königreich Gottes. Deswegen sage ich euch: Werdet erfüllt und laßt keinen Ort in euch, der leer ist, indem der Kommende über euch lacht in ihm.``

Darauf antwortete Petrus: ,,Siehe, dreimal hast du uns gesagt:, Werdet erfüllt!`; aber wird sind doch schon erfüllt.``

Der Erlöser antwortete und sagte: ,,Deswegen habe ich euch gesagt: Werdet erfüllt!", damit  ihr nicht abnehmt; diejenigen näm- lich, die abnehmen, werden aber nicht erlöst werden. Denn das Erfülltsein ist gut, die Abnahme schlecht. So wie es also gut ist, daß du selbst abnimmst, und auf der anderen Seite schlecht, daß du von dir selbst erfüllt bist, so nimmt der Erfüllte ab, und der, der abnimmt, wird nicht so erfüllt wie der, der abnimmt, erfüllt wird, und wer erfüllt worden ist, hingegen vollendet sich hin-reichend. Deswegen ist es angemessen für euch, abzunehmen, wie es möglich ist, daß ihr erfüllt werdet, und es ist angemessen für euch, erfüllt zu sein, wie es auch möglich ist für euch, abzunehmen, so daß ihr in der Lage sein werdet, daß ihr noch mehr er füllt werdet. Werdet also erfüllt vom Geist, aber nehmt ab im Logos, denn der gehört zu der Seele; er ist auch etwas Seelisches."

Ich aber antwortete und sagte zu ihm: ,,Herr, wir können dir gehorchen, wenn du willst, denn wir haben unsere Väter und unsere Mütter und unsere Dörfer verlassen und sind dir gefolgt. Gewähre uns doch die Möglichkeit, nicht versucht zu werden durch den Teufel, den Bösen.``

Der Herr antwortete und sagte: ,,Was ist eure Gnade, wenn ihr den Willen des Vaters tut, und es wird euch nicht gegeben von ihm als ein Geschenk, daß ihr vom Satan versucht werdet? Aber wenn ihr bedrängt werdet vom Satan und verfolgt und ihr sein-en, des Vaters, Willen tut, ich sage euch: Er wird euch lieben, und er wird euch mir gleich machen, und er wird an euch denken. Denn ihr seid geliebt worden durch seine Vorsehung gemäß eurem Entschluß. Wollt ihr nicht aufhören, das Fleisch zu lieben und euch vor den Leiden zu fürchten? Oder wißt ihr nicht, daß euch bevorsteht, mißbraucht zu werden und ungerecht angeklagt zu werden, ins Gefängnis eingesperrt zu werden und  ungesetzmäßig verurteilt zu werden, grundlos gekreuzigt zu werden und in Schande begraben zu werden, wie es mir selbst widerfahren ist durch den Bösen? Wagt ihr es etwa, auf das Fleisch Rücksicht zu nehmen, ihr, die der Geist wie eine Mauer umgibt? Wenn ihr bedenkt, wie lange die Welt existierte vor euch und wie lange sie existieren wird nach euch, werdet ihr entdecken, daß euer Leben ein einziger Tag und eure Leiden nur eine einzige Stunde sind. Denn die Guten werden nicht in die Welt hineinkommen. Achtet also den Tod gering und tragt Sorge um das Leben! Erinnert euch an mein Kreuz und meinen Tod, und ihr werdet leben!``

Ich aber antwortete und sagte zu ihm: ,,Herr, verkündige uns nicht das Kreuz und den Tod, denn sie sind fern von dir.``

Der Herr antwortete und sagte: ,,Wahrlich, ich sage euch: Niemand wird gerettet werden, außer man glaubt an mein Kreuz. Diejenigen aber, die an mein Kreuz geglaubt haben, ihrer ist das Reich Gottes! Deswegen trachtet nach dem Tod wie die Toten,

die nach dem Leben trachten! Denn jenen wird sich das, wonach sie suchen, offenbaren. Was aber gibt es, das ihnen Sorge bereiten könnte? Wenn ihr euch dem Tod zuwendet, wird er euch die Erwähltheit zeigen. Wahrlich, ich sage euch: Niemand von denen, die sich vor dem Tod fürchten, wird gerettet werden. Denn das Reich Gottes gehört denen, die getötet werden. Werdet besser als ich, macht euch selbst dem Sohn des Heiligen Geistes gleich!``

Darauf fragte ich ihn: ,,Herr, wie sollen wir in der Lage sein, denen zu prophezeien, wenn sie uns bitten, ihnen zu prophezeien? Denn zahlreich sind die, die uns bitten und von uns erwarten, ein Wort von uns zu hören.``

Der Herr antwortete und sagte: ,,Wißt ihr nicht , daß das Haupt der Prophetie zusammen mit dem des Johannnes abgeschlagen wurde?``

Ich aber sagte: ,,Herr, kann es möglich sein, das Haupt der Prophetie wegzubringen?``

Der Herr sagte zu mir: ,,Wenn ihr versteht, was Haupt bedeutet, und daß die Prophetie ausgeht vom Haupt, begreift doch, was es heißt: ,Ihr Haupt wurde entfernt`! Ich habe zuerst zu euch in Gleichnissen geredet, und ihr habt nicht verstanden. Nun spreche ich zu euch offen, und ihr begreift immer noch nicht! Ihr aber wart mir Gleichnis in Gleichnissen und das, was sichtbar ist, in den Worten, die offenbar sind. Beeilt euch, gerettet zu werden, ohne daß ihr aufgefordert werden müßt! Seid vielmehr von selbst eifrig danach, und wenn es möglich ist, übertrefft selbst mich! Denn so wird der Vater euch lieben. Haßt die Heuchelei und das böse Denken! Denn es ist das Denken, das die Heuchelei hervorbringt; die Heuchelei aber ist fern von der Wahrheit

 

Ein Himmelreichsgleichnis

 

,,Laßt das Himmelreich nicht welk werden! Denn es gleicht einem Dattelpalmzweig, dessen Früchte um ihn herum zu Boden gefallen waren. Sie, die Frucht, trieb Blätter, und als sie wuchsen, ließen sie ihren Mutterleib austrocknen. So verhält es sich auch mit der Frucht, die aus dieser einzelnen Wurzel entstand. Nachdem sie gepflanzt worden war, wurden Früchte hervorge-bracht durch viele Mühen. Sie, die Wurzel, war ja gut, und wenn es für dich jetzt möglich wäre, die neuen Pflanzen aufzuziehen würdest du sie,  die Wurzel, finden.``

 

Fortsetzung der Ermahnungen

 

,,Da ich vor dieser Zeit verherrlicht wurde, warum haltet ihr mich zurück, da ich es doch eilig habe zu gehen? Denn nach der Mühe habt ihr mich gezwungen, bei euch zu bleiben weitere achtzehn Tage wegen der Gleichnisse. Es war genug für einige zu hören die Unterweisung, und sie verstanden, die Hirten` und, das Säen` und, das Bauen` und, die Lampen der Jungfrauen` und ,den Lohn der Arbeiter` und ,die Doppeldrachmen` und, die Frau`. Werdet eifrig in bezug auf das Wort! Denn was das Wort betrifft: Sein erster Teil ist der Glaube, sein zweiter die Liebe, sein dritter die Taten. Denn von diesen kommt das Leben.``

 

Ein weiteres Gleichnis

 

,,Denn das Wort ist wie ein Weizenkorn: Als es jemand gesät hatte, hatte er Vertrauen in es. Und als es wuchs, liebte er es, weil er viele Körner an der Stelle von einem sah. Und als er arbeitete, wurde er gerettet, da er es zur Nahrung gemacht hatte. Wiederum ließ er etwas zur Aussaat übrig. So ist es auch euch möglich, zu erlangen das Himmelreich für euch. Wenn ihr es nicht durch Erkenntnis empfangt, werdet ihr es nicht finden können.``

 

Fortsetzung der Ermahnungen

 

,,Deswegen sage ich euch: Werdet nüchtern, geht nicht in die Irre! Und oftmals habe ich zu euch zusammen gesagt, und auch dir allein, Jakobus, habe ich gesagt: Rette dich! Und ich habe dir aufgetragen, mir zu folgen, und ich habe dich belehrt über den Umgang mit den Archonten.

Seht, ich bin herabgekommen, habe gesprochen und habe mich bemüht, und ich habe meine Krone davongetragen, um euch zu retten. Denn ich bin herabgekommen, um mit euch zusammen zu sein, so daß auch ihr mit mir zusammen sein könnt. Und als ich eure Häuser unbedacht fand, habe ich Wohnung genommen in den Häusern, die mich aufnehmen konnten zur Zeit meiner Herabkunft. Deswegen vertraut mir, meine Brüder! Versteht, was das große Licht ist! Der Vater braucht mich nicht, denn kein Vater braucht einen Sohn, sondern es ist der Sohn, der einen Vater braucht , wobei ich zu jenem gehe. Denn der Vater des Sohn-es braucht euch nicht. Hört auf das Wort, versteht die Erkenntnis, liebt das Leben, und niemand wird euch verfolgen, noch wird euch jemand bedrängen außer ihr euch selbst! Oh ihr Elenden! Oh ihr Unglücklichen! Oh ihr Heuchler in bezug auf die Wahr-heit, ihr Verfälscher in bezug auf die Erkenntnis, ihr Frevler in bezug auf den Geist: Könnt ihr jetzt noch dabeibleiben zu hören, wenn es doch angemessen für euch ist, von Anfang an zu sprechen? Bleibt ihr etwa jetzt noch dabei zu schlafen, wenn es doch für euch angemessen ist, von Anfang an wach zu sein, damit  das Himmelreich euch aufnimmt? Wahrlich, ich sage euch: Es ist leichter, daß ein Reiner in Verschmutzung und ein Leuchtender in Finsternis fällt, als daß ihr zur Herrschaft gelangt oder nicht dazu gelangt. Ich habe mich an eure Tränen, eure Trauer und eure Betrübnis erinnert, während ihr sagt: ,Sie sind weit weg von uns.` Nun aber, die ihr seid  außerhalb des Erbes des Vaters, weint da, wo es angemesssen ist, und trauert und verkündigt, was gut ist, nämlich, daß der Sohn aufsteigt, wie es gut ist. Wahrlich, ich sage euch: Wäre ich zu denen, die mich hören, gesandt worden und hätte ich mit ihnen gesprochen, ich wäre niemals gekommen herab auf die Erde. Schämt euch künftig vor jenen Dingen/ Menschen! Siehe, ich werde mich von euch entfernen und weggehen, und ich will nicht länger bei euch bleiben, wie ihr selbst es nicht wolltet. Folgt mir deswegen in Eile nach! Deswegen sage ich euch: Euretwegen bin ich herabgekommen. Ihr seid die Geliebten! Ihr seid die, die ihr Urheber des Lebens unter vielen sein werdet. Ruft den Vater an, bittet Gott vielmals, und er wird euch geben. Gesegnet der, der euch mit ihm gesehen hat, als er verkündigt wurde bei den Engeln und gerühmt wurde bei den Heiligen; ihrer ist das Leben. Freut euch und jubelt als Kinder Gottes! Bewahrt seinen Willen, damit ihr gerettet werdet! Nehmt Tadel von mir an und rettet euch! Ich halte Fürsprache für euch beim Vater, und er wird euch vieles vergeben.`

Und als wir dieses hörten, wurden wir froh; denn wir waren traurig gewesen über die Worte, die wir zuvor gesagt hatten. Als er

aber sah, daß wir uns freuten, sagte er: ,,Wehe euch, die ihr einen Parakleten braucht! Wehe euch, die ihr der Gnade bedürft!  Gesegnet werden die sein, die offen geredet und für sich selbst Gnade erworben haben! Vergleicht euch selbst mit Fremden! Welchen Stand haben sie in den Augen eurer Stadt? Weswegen seid ihr so in Unruhe, wenn ihr euch selbst vertreibt und euch selbst von eurer Stadt entfernt? Warum verlaßt ihr euren Wohnort von selbst, wodurch ihr ihn denen, die in ihm wohnen wollen, bereitstellt? Oh ihr Ausgesonderten und Fliehenden, wehe euch, denn man wird euch ergreifen! Oder denkt ihr vielleicht, daß der Vater menschen-freundlich sei, oder daß er sich ohne oder: durch Bitten umstimmen lasse oder den einen für den anderen begnadige, oder daß er einen erträge, der fragt? Denn er kennt den Wunsch und das, woran das Fleisch Mangel hat. Oder glaubt ihr, daß es, das Fleisch, nicht die Seele für sich wünscht? Denn ohne die Seele sündigt der Körper nicht, ganz wie die Seele nicht ohne den Geist erlöst werden kann. Aber wenn die Seele gerettet ist, wenn sie ohne Bosheit ist, und der Geist ist ebenso gerettet, dann wird der Körper sündlos. Der Geist nämlich ist es, der die Seele belebt, der Körper aber tötet sie. Das heißt  sie selbst ist das, was sich selbst tötet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird der Seele die Sünde niemals vergeben, noch dem Fleisch die Schuld. Denn keiner von denen, die das Fleisch getragen haben, wird erlöst werden. Meint ihr denn, daß viele das Himmelreich gefunden haben? Gesegnet ist der, der sich als vierten im Himmel gesehen hat.``

Als wir diese Worte hörten, wurden wir betrübt. Als er aber sah, daß wir betrübt waren, sagte er: ,,Deswegen sage ich es euch, damit ihr euch selbst erkennt. Denn das Himmelreich gleicht einer Ähre, die auf einem Felde wuchs. Und als sie reif war, streu-te sie ihre Frucht aus und füllte wiederum das Feld mit Ähren für ein weiteres Jahr. Ihr also, beeilt euch nun, um für euch eine Lebensähre zu ernten, damit ihr durch das Reich erfüllt werdet! Solange, wie ich mit euch bin, haltet euch an mich und gehorcht mir. Wenn ich mich aber von euch entferne, erinnert euch an mich. Deswegen aber erinnert euch an mich, weil ihr mich nicht erkannt habt, als ich bei euch gewesen bin. Gesegnet sind die, die mich erkannt haben! Wehe denen, die gehört und nicht geglaubt haben! Gesegnet werden die sein, die nicht gesehen haben und doch geglaubt haben! Aber noch überrede ich euch, denn ich erscheine euch, indem ich ein Haus baue, das für euch sehr nützlich ist, weil ihr Schatten unter ihm findet, wie es auch das Haus eurer Nachbarn stützen kann, wenn es einzufallen droht. Wahrlich, ich sage euch: Wehe denen, deretwegen ich an diesen Ort herunter gesandt worden bin! Gesegnet werden die sein, die zum Vater aufsteigen werden. Noch tadle ich euch, ihr, die ihr existiert. Werdet wie die, die nicht existieren, damit ihr mit denen seid, die nicht existieren! Laßt das Himmelreich in euch nicht wüst werden! Seid nicht hochmütig wegen des Lichtes, das euch erleuchtet! Seid vielmehr so zueinander, wie ich selbst zu euch war. Euretwegen habe ich mich unter den Fluch begeben, damit ihr erlöst werdet.``

Petrus aber antwortete auf diese Worte und sagte: ,,Manchmal lädst du uns ein in das Himmelreich, und dann wiederum weist du uns ab, Herr. Manchmal überredest du zwar, ziehst uns zum Glauben und verheißt uns das Leben, und dann wiederum stößt du uns weg vom Himmelreich.``

Der Herr aber antwortete und sprach zu uns: ,,Ich habe euch den Glauben viele Male gegeben; vielmehr noch, ich habe mich selbst dir offenbart, Jakobus, und ihr habt mich nicht verstanden. Nun sehe ich euch, daß ihr euch viele Male freut; und wenn ihr froh seid über die Verheißung des Lebens, seid ihr nun aber etwa traurig und betrübt, wenn ihr über das Reich belehrt werdet? Aber ihr habt doch durch den Glauben und die Erkenntnis das Leben empfangen! Deswegen achtet die Zurückweisung gering, wenn ihr sie hört; wenn ihr aber die Verheißung hört, freut euch um so mehr! Wahrlich, ich sage euch: Der, der für sich das Leben empfangen und an das Reich glauben wird, der wird es niemals wieder verlassen, nicht einmal, wenn der Vater ihn ver-folgen will. Diese Dinge will ich euch soweit sagen. Nun aber werde ich zu dem Ort hinaufgehen, von dem ich gekommen bin. Ihr aber, als ich mich beeilte zu gehen, habt mich hinausgeworfen, und anstatt mir zu folgen, habt ihr mich verfolgt. Achtet aber auf die Herrlichkeit, die mich erwartet, und wenn ihr eure Herzen geöffnet habt, hört die Hymnen, die mich oben in den Him-meln erwarten! Denn ich muß heute den Platz zur Rechten meines Vaters einnehmen. Nun aber habe ich euch mein letztes Wort gesagt; ich bin im Begriff, mich von euch zu trennen, denn ein Geistwagen hat begonnen, mich heraufgetragen. Und von dies-em Augenblick an werde ich mich entkleiden, um mich wieder anzukleiden. Habt aber acht: Gesegnet sind die, die den Sohn verkündigt haben, bevor er herabkam damit, wenn ich herabgekommen bin, ich wieder hinaufsteigen werde. Dreimal gesegnet sind die, die vom Sohn angekündigt wurden, bevor sie entstanden sind, damit ihr einen Teil unter ihnen bekommen werdet.``

Nachdem er diese Worte gesagt hatte, entschwand er.

 

Himmelfahrt des Petrus und Jakobus und die Reaktion der übrigen Jünger

 

Wir aber beugten unsere Knie, ich und Petrus, und dankten und sandten unsere Herzen hinauf zu dem Himmel. Wir hörten mit unseren Ohren und sahen mit unseren Augen den Lärm von Kriegen und einen Trompetenstoß und einen großen Aufruhr. Und als wir von jenem Ort weiter nach oben drangen, sandten wir unseren Verstand noch höher und sahen mit unseren Augen und hörten mit unseren Ohren Hymnen und Lobpreisungen der Engel und Jubel von Engeln. Und himmlische Größen sangen Lobpreis, und auch wir jubelten. Nach diesem wiederum wollten wir unseren Geist noch höher zu der Größe senden. Und nach unserem Aufstieg war es uns nicht erlaubt, etwas zu sehen oder zu hören.

Die übrigen Jünger riefen uns nämlich. Sie fragten uns: ,,Was habt ihr vom Meister gehört? Und was hat er euch gesagt? Und wohin ist er gegangen?``

Wir aber antworteten ihnen: ,,Er ist aufgestiegen``, und: ,,Er hat uns ein Versprechen gegeben und uns allen das Leben verheißen und uns Kinder enthüllt, die nach uns kommen, wobei er uns eindringlich bat, sie zu lieben, weil wir ihretwegen gerettet werden würden.``

Und als sie dies hörten, glaubten sie zwar an die Offenbarung, aber sie zürnten wegen denjenigen, die hervorgebracht werden sollten. Da ich sie nicht in Ärgernis stürzen wollte, schickte ich jeden einzelnen an einen anderen Ort. Ich selbst ging hinauf nach Jerusalem und betete darum, einen Teil zu erlangen unter den Geliebten, denen, die noch in Erscheinung treten sollten.

 

Abschluß des Briefes

 

Und ich betete, daß der Anfang mit dir gesetzt werde. Denn auf diese Weise ist es mir möglich, gerettet zu werden, wie jene durch mich erleuchtet werden durch meinen Glauben, und durch einen anderen Glauben, der meinen übertrifft. Ich will, daß sich mein Glaube als geringer erweist. Bemühe dich also darum, dich jenen gleichzumachen, und bete darum, einen Teil unter ihnen zu erlangen! Denn von dem, was ich gesagt habe, hat der Erlöser uns die Offenbarung noch nicht enthüllt ihretwegen. Wahrlich, wir verkünden aber einen Teil unter denen, denen die Verkündigung galt, nämlich mit denen, die der Herr sich zu Kindern gemacht hat.