Das von Jowood lizenzierte Browsergame Gilde 1400 hat für eine kleine Testcommunity bereits die Tore geöffnet.

Der Spielablauf dürfte allen Gilde-Fans bekannt vorkommen, da sich der Online-Ableger stark am Vollpreistitel orientiert. Ihr beginnt als armer Schlucker in einer mittelalterlichen Stadt und habt zu Begin die Wahl zwischen Handwerker, Patron, Gelehrter und Gauner. Nachdem ihr euch für einen Beruf und einen Betrieb entschieden habt, geht's auch sofort los. Ein kurzes Tutorial erklärt den Unerfahrenen wie der Hase läuft und schon kann die Produktion beginnen. Mit der Zeit könnt ihr Titel erwerben, in der Hierarchie aufsteigen, Ränke schmieden und lästige Konkurrenten aus dem Weg räumen. Auch der Fortbestand eurer Dynastie spielt in Gilde 1400 eine wichtige Rolle. Wie schon in den PC-Vorgängern, müsst ihr euch um einen Ehepartner bemühen und Bündnisse schmieden, um in der Gilde-Welt zu bestehen.

 

Von: bguph : Gilde 1400 ist ein sehr anspruchsvolles und ansprechendes Spiel. Der Einstieg ist gut gelungen man versteht fast alles aber einzelne Dinge werden nicht erklärt. Meiner Meinung nach wird aber alles nach einer gewissen Zeit klar und somit einfacher. Das Spiel ist ein richtiger Wirtschaftssimulator, da man um möglichst viel Geld zu bekommen sein Arbeitsplatz aufrüsten muss um bessere Produkte verkaufen zu können. Das Spiel fesselt einen eine sehr lange Zeit, da man nicht nur mehrere Arbeitsplätze besitzen kann sondern man kann auch sein eigenes Haus verbessern kann. Man kann zudem seinen eigenen Charakter verbessern um beispielsweise besser handeln zu können. Was leider bei dem ganzen vollkommen untergeht ist der Abwechslungsreichtum, da man nach einer gewissen Zeit einfach zu viel Geld für bestimmte Verbesserungen braucht und das zu lange dauern kann somit wird es schnell zu monoton. 

Fazit: Ein sehr schöner Wirtschaftssimulator, da es wirklich nur um den Handel und den Wirtschaftsfaktor seines Unternehmens geht. Das Problem ist aber, das es in diesem Spiel zu viel um die Wirtschaft geht, deswegen bleiben der Spielspaß und die Abwechslung schnell auf der Strecke.

 

Originalgr��e anzeigen

Die Wirtschaftssimulation Gilde 1400 aus dem Hause Gameforge hat die Closed Beta verlassen. Raffgierige Händler, intrigante Politiker und schlaue Kräuterhexen können ab sofort die mittelalterliche Gilde-Welt erkunden und sich mit tausenden Spielern um Macht, Ansehen und Reichtum streiten.

Das von JoWood lizenzierte Spiel folgt thematisch und optisch den Spuren von Die Gilde und Die Gilde 2 . Wie wir in unserem Preview schon festgestellt haben, umfasst die Beta des Browsergames noch nicht alle aus den Vorgängern bekannte Funktionen. Eheschließungen, Städteübergreifende Interaktionen, reichsweite Politik und Gilden stehen noch nicht zur Verfügung. Hinweise im Spiel selbst deuten allerdings auf eine baldige Integration der Features hin.

Erst seit Anfang November online und schon muss der bereits fünfte Server für die Wirtschaftssimulation Gilde 1400 an den Start gehen, um den Andrang der User aufzufangen.

Pro Server können knapp 15.000 Spieler das neue Browsergame aus dem Hause Gameforge spielen. Nach Adam Riese haben sich somit bereits mehr als 60.000 Spieler für den Online-Ableger der Gilde-Reihe registriert.

Gilde 1400 ist eine Mischung aus Strategie, Rollenspiel und Wirtschaftssimulation, die kostenfrei im Browser gespielt werden kann. Laut Spielleitung arbeiten die Entwickler im Augenblick an kommenden Erweiterungen, die das Spiel dem PC-Titel noch näher bringen sollen. Der MMO-Charakter bietet hierbei nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten.

In einem offenen Brief hat sich das Entwicklerteam der Wirtschaftssimulation Gilde 1400 an die Community gewandt. Erstmals werden wichtige und umfangreiche Neuerungen bestätigt.

Aktuell arbeite man noch intensiv an der Fehlerbehebung, werde sich aber in naher Zukunft mit umfangreichen Neuerungen befassen, heißt es im Brief. Einführung der Gilden, Erweiterung des Nutzerprofils, Errungenschaften (Erfolge), verbesserte Wahlen, mehr Detailanzeigen und ein optimiertes Handelsystem - das Entwicklerteam hat sich viel vorgenommen.

Längerfristig ist ein Handel zwischen Städten und eine Regierung auf Landesebene angedacht. 

 

Auf ins Getümmel

Handwerker, Patron, Gelehrter oder doch lieber Gauner?

 

Der Start ins mittelalterliche Leben beginnt altbekannt. Charakter, Wappen, Beruf wählen und auf ins Getümmel. Wir haben uns für die Karriere eines Patrons entschieden und beginnen sofort mit der Produktion köstlichen Dünnbiers. Zeit, sich einmal umzuschauen. Gilde 1400 zeigt sich für ein Browsergame optisch hochwertig und liebevoll gestaltet, wenn auch ohne jedwede Animation. Sehr bedauerlich. Als echte Gilde-Fans fehlt uns das typische Klick-Klack-Kameraschwenk beim Betreten eines Gebäudes und das rege Treiben auf den Straßen. Stattdessen bieten sich uns gerenderte Grafiken, die wir bereits aus Die Gilde 2 kennen - nur jetzt leider als Standbild.

 

Ein sehr kurzer Spaziergang

Die Stadtübersicht: Nutzlos, aber schön anzusehen.

Nachdem unsere erste Ladung Dünnbier produziert, verkostet und für das gemeine Volk als trinkbar befunden wurde, transportieren wir den guten Tropfen zum Marktplatz. Bis der Karren angekommen ist, machen wir einen kleinen Rundgang durch unser neues Heimatstädtchen... und sind schnell einmal durch. Die Stadtumgebung ist in der Closed Beta bisher nicht sonderlich umfangreich. Die Übersicht umfasst nur ein hübsches Bildchen, ohne jede Funktion. Zumindest unsere kümmerliche Hütte haben wir über das Menü gefunden. Im klassischen Gilde-Stil können wir hier die Talente unseres noch jungen Schankwirtes verbessern und unser Gebäude erweitern.

 

Haltet den Dieb!

Auf dem Markt könnt ihr ein Schnäppchen machen und Waren handeln.

Zurück in unserer Schenke genehmigen wir uns erstmal einen großen Schluck Bier, bevor wir die eigenen Arbeiter wieder knechten. Inzwischen ist die Zahl unserer Angestellten dank des ersten Betriebsausbaus bereits gestiegen, so dass wir unsere Waren schneller produzieren können. Mit dem Erlös aus dem Dünnbier-Deal machen wir uns an den weiteren Ausbau und stellen fest, dass sich Gilde 1400 vom Konzept her stark an den Vorgängern orientiert hat. Nicht nur die Produktion lässt sich verbessern, auch der Einbruchsschutz ist enorm wichtig, da sich tagtäglich lichtscheues Gesindel an unseren Waren zu vergreifen versucht. Doch nicht mit uns! Einen wackligen Stuhl unters Fenster gestellt und schon ist die halsbrecherische Alarmanlage Marke Eigenbau einsatzfähig.

Money Makes The World Go Round

Mit dem erneuten Ausbau unserer Schänke steigt der Umsatz rapide an. Wir benötigen bereits einen zweiten Karren, um alle Produkte auf den Markt bringen zu können. Nur was machen mit dem ganzen Gold? Hemmungslos verprassen natürlich! Der Handelsplatz bietet haufenweise Kleidung, Werkzeug, Artefakte, Waffen und Plunder, mit dem wir unseren Charakter, aber auch unsere Betriebe und Residenzen verbessern und optimieren können.

Pleite? Kann doch nicht sein! Also schnell in dreckige Lumpen hüllen und den reichen Pfeffersäcken der Stadt ein paar Groschen abquatschen. Jetzt haben wir wieder ein kleines Geldpolster und dank der fleißigen Arbeiter, die übrigens niemals schlafen gehen, wartet auch schon die nächste Ladung Dünnbier auf den Verkauf.

Mehr Macht und Einfluss

Ausgestattet mit ein bisschen mehr Gold in der Tasche machen wir uns auf zum Rathaus, um uns einen Rang zu erkaufen. Mit dem Titel Bürger in der Tasche und um 500 Taler ärmer, stolzieren wir hocherhobenen Hauptes zurück zu unserer Hütte. Aber halt! Wir wollten uns doch noch auf ein Amt bewerben. Alle zwölf Stunden wird in Gilde 1400 nämlich gewählt. Wir tragen uns also in die Kandidatenliste ein und hoffen auf die Ernennung zum Stadtrat. Das Ämtersystem ist aufgeteilt in drei Bereiche: Weltliche, kirchliche und Schattenämter. Jedes Amt ist mit unterschiedlichen Privilegien ausgestattet. Die Konkurrenz ist groß und im ersten Anlauf unterliegen wir knapp unseren Mitbewerbern. Der Ehrgeiz ist geweckt. Mehr Geld, mehr Ansehen, mehr Macht. Denen werden wir's schon zeigen!

Derweil ist es im richtigen Leben schon tief in der Nacht und um Beziehungsproblemen vorzubeugen, schalten wir den PC vorsichtshalber aus. Allerdings nicht ohne vorher noch mal die Produktion zu überprüfen und in Ausbau zu investieren. Im Gegensatz zu den Vollpreistiteln, gibt es in der MMO-Welt von Gilde 1400 natürlich weder Zeitraffer, Pausetaste noch Speicherfunktion. Wer schläft oder zu lange offline ist, hat klar das Nachsehen.

*Ring Ring* Während wir uns noch den Schlaf aus den Augen reiben und eigentlich Kaffee kochen wollten, befinden wir uns schon wieder im Mittelalter, treiben die faulen Arbeiter zu mehr Leistung an und buhlen um die Gunst der hohen Tiere in der Stadt. Nach so viel Engagement werden wir diesmal auch zum Ratsmitglied ernannt. Voll Stolz schmeißen wir eine Runde Dünnbier und klopfen uns kräftig auf die Schulter. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.

 

Hübsch, aber leider nur Standbild

Die Rendergrafiken des Browsergames stammen direkt aus dem Fundus von JoWood. Gilde-Fans werden sich wohlfühlen.

 

Das Böse schläft nicht

Wer fleißig ist, kann es bis zum Feinschmied bringen...

Gilde 1400 spielt sich anfangs ein wenig schleppend. Man wechselt ständig zwischen vier Ansichten: Residenz, Betrieb, Marktplatz und Rathaus. Viel mehr gibt es auch nicht. Betriebe anderer Spieler sind bisher gar nicht betretbar und die friedlichen Interaktionen bleiben auf ein Minimum begrenzt. Verbrecherisches Gesindel und scheinheilige Pfeffersäcke hingegen haben diverse Möglichkeiten, den Gegenspielern das Leben schwer zu machen. Einbruch, Spionage, Überfälle und Bestechung sind in Gilde 1400 an der Tagesordnung. Es gilt also auf der Hut zu sein.

Wer sich zur Wehr setzen will, kann sich bewaffnen, die eigenen Betriebe aufrüsten und sich mit anderen Mitspielern gegen die gemeine Brut zusammenschließen. Mit fortschreitendem Spielgeschehen nehmen die Möglichkeiten und Optionen allerdings enorm zu. Diplomatie, strategisches Geschick und kluge Interaktionen sowie eine Menge Zeitaufwand ermöglichen einen raschen Aufstieg in der Welt des Mittelalters - bevor man sich versieht, ist man geradezu süchtig nach Gilde 1400.

 

Spieltiefe? Und ob!

...oder auf's Brot backen umsteigen.

Ein enormer Pluspunkt für das Browsergame ist die zu erwartende Langzeitmotivation. Im weiteren Spielverlauf stehen zusätzlich zum Hauptberuf acht weitere Karrieren mit den dazugehörigen Betrieben zur Auswahl, die der Spieler meistern kann. Dazu kommt das umfangreiche Ämtersystem. Der Aufstieg bis zum Bürgermeister, Bischof oder Oberboss erfordert eine Menge Fleiß, lohnt sich aber. Heiraten ist im von JoWood lizenzierten Spiel bisher nicht möglich. Ob der Charakter sich eingeschlechtlich fortpflanzt oder schlicht einen Nachfolger vor seinem Ableben benennt, ist der Fantasie des Spielers überlassen. Sobald der Charakter stirbt, springt sogleich ein junger Held in die Bresche.

 

Die Gilde als Browsergame

Neun Berufe stehen zur Auswahl.

Die PC-Reihe Die Gilde hat Millionen Spieler zu begeisterten Pfeffersäcken gemacht. Entsprechend hoch sind die Ansprüche der Fans an das neue Browsergame der Gilde-Reihe. Kann denn ein Browsergame überhaupt solche Erwartungen erfüllen? Wir zweifeln und machen den Selbstversuch.

Gleich zu Beginn steht die wichtige Frage der Berufswahl an. Die Gildenagentur für Arbeit bietet neun verschiedene Berufe und Startbetriebe zur Auswahl. Wir entscheiden uns für die Karriere als Schankwirt und beginnen sofort mit der Arbeit. Die bis dahin präsentierte grafische Verpackung von Gilde 1400 erinnert stark an die Vorgängertitel - kommt aber leider ohne die lieb gewonnenen Animationen daher.

 

Verführerische Früchtchen

Der Markt bietet mehr als 100 Waren.

Ausgestattet mit kümmerlichen 1.000 Gold begeben wir uns auf den Markt der Stadt und kaufen Rohstoffe zur Weiterverarbeitung - in unserem Fall Früchte. Aus den Früchten stellen unsere Handlanger Alkohol her, der wiederum zu Dünnbier verarbeitet werden kann. Auf dem Markt wird bereits die Vielfalt der Waren deutlich. Mehr als 100 verschiedene Rohstoffe, Handelsgüter, Artefakte und Zwischenprodukte bilden den Kern der Wirtschaftssimulation. Die Produktionswege zu verstehen fällt anfangs nicht ganz leicht. Kenner der PC-Titel werden sich allerdings schnell zurecht finden, während Neulinge erstmal einen Blick auf die Produktionswege werfen sollten. Grundsätzlich ist Gilde 1400 sehr verständlich aufgebaut. Fast jedes Item und die meisten Funktionen erklären sich per Mouse-Over in einem kurzen Text von selbst.

 

Die Funktionen

Im Verlauf des Spiels kommen viele neue Funktionen hinzu.

Nachdem unsere erste Ladung Dünnbier produziert und verkauft ist, erkunden wir die weiteren Funktionen des Spiels. Im Rathaus der Stadt können wir für teuer Geld prächtige Titel kaufen, die unser - für Amtswahlen wichtiges - Ansehen steigern. Ganz Gilde-mäßig startet jeder Spieler als Unfreier und kann sich bis zum Herzog hocharbeiten. Der Neubau von Betrieben, ebenso wie Gesetzesänderungen und Gerichtsverhandlungen, werden ebenfalls im Rathaus beantragt. In der Bruchbude, die wir unsere Residenz nennen, können wir die Talente unseres Charakters verbessern, zahlenreiche Bilanzen einsehen und Aktionen gegen Mitspieler aushecken. Der Ausbau der Residenz ist mit hohen Kosten verbunden, bringt aber neue Aktionsmöglichkeiten und weiteres Ansehen hinzu. Damit sind wir auch schon am Ende der Erkundung, eigentlich schade.Gilde

 

 1400

 trumpht gerade zum Start nicht gerade mit eine Fülle an Möglichkeiten auf.

Kein Spiel für Zwischendurch

Anfangs dauern die Aufträge nicht lange - das ändert sich mit der Zeit.

Gerade in der Anfangsphase sind Dauerzocker klar im Vorteil. Permanent müssen neue Rohstoffe herangeschafft werden, damit keine Produktionsunterbrechung auftritt. Die hergestellten Waren sollen natürlich auch einen satten Gewinn erwirtschaften, weshalb die Preisschwankungen auf dem Markt immer beobachtet werden müssen - das artet fast schon in Arbeit aus und Schlafengehen wird zum Verlustgeschäft. Ein wenig Abhilfe schafft die Erweiterung der Lagerräume und der Stückzahlen. Erst nach einigen Wochen Spielzeit sind die Betriebe weit genug ausgebaut, um Aufträge mit einer Dauer von bis zu zwölf Stunden veranlassen zu können.

Neuer Beruf und weitere Betriebe

Neue Berufe ermöglichen den Bau neuer Betriebe.

Nur langsam erkämpfen wir uns ein bescheidenes Vermögen, das wir sofort in einen neuen Betrieb investieren. Zuvor haben wir uns zum Priester ausbilden lassen und bauen nun eine kleine Kapelle - kein Problem in Gilde 1400. Ebenso wie in den PC-Spielen Die Gilde und Die Gilde 2könnt ihr alle Berufe im Verlauf des Spiels erlernen und anschließend die dazugehörigen Betriebe hochziehen. Aber überlegt gut, welche Gebäude ihr errichtet. Maximal vier Betriebe dürft ihr leiten - ein nachträglicher Verkauf oder Abriss ist nicht möglich.

Und wo bleibt der langfristige Spaß?

Wir sind Bürgermeister, ein hartes Stück Arbeit.

Ausbauen, produzieren und handeln - ist das etwa alles? Nein, natürlich nicht. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Ämtersystem des Spiels. Hier sind die meisten Punkte zu holen. Der Weg vom Stadtrat zum Bürgermeister ist jedoch alles andere als einfach. Zwar kann man sich mit ausreichend Ansehen auch direkt für das Amts des Bürgermeisters bewerben, es empfiehlt sich allerdings bereits einen einflussreichen Posten innezuhaben. Jedes Amt bringt euch bestimmte Privilegien, die ihr auch bei der Wahl auf ein neues Amt gut verwenden könnt.

Das Ämtersystem von Gilde 1400 ist grundsätzlich nicht sonderlich komplex. Pro Stadt existieren 39 Ämter mit je vier möglichen Bewerbern. Zweimal am Tag wird gewählt. Der Bewerber mit der höchsten Wahlchance gewinnt. Die Wahlchance setzt sich zusammen aus Ansehen, Rhetorik und der Wahlspende. Soweit offenbar ganz einfach. Es bestehen aber noch eine Menge mehr Möglichkeiten, um auf die Wahlen Einfluss zu nehmen - und das ist der wirklich spannende Teil von Gilde 1400.

Manipulation und Dunkle Machenschaften

Das Hinterzimmer bietet allerlei fiese Maßnahmen.

Die produzierten Waren - auch Artefakte genannt - haben, wie oben bereits erwähnt, alle eine bestimmte Eigenschaft. Wagenräder können zur Produktionsbeschleunigung beitragen, Glücksbringer den Einbruchsschutz verbessern und Dünnbier die Rhetorik steigern. Sowohl zur Unterstützung von Mitstreitern oder zur Verbesserung der eigenen Betriebe, als auch zur Bekämpfung von Gegenspielern sind die Artefakte nützlich. Im Wechselspiel der Macht und durch geheime Intrigen ensteht so eine ganz eigene Spieldynamik, die ein völlig neues Gilde-Gefühl vermittelt. Während in den PC-Titeln stumpf gegen NPCs gespielt wurde, die keine sonderliche Herausforderung darstellten oder gar klug agiert haben, sind die Gegner in Gilde 1400 echte Spieler, was die Intrigen auf eine ganz neue Ebene bringt. Hinter verschlossenen Türen wird gnadenlos um die Ämter gefeilscht, unliebsame Gegner werden kurzerhand gnadenlos verprügelt, ausgeraubt, erpresst, sabotiert und entführt.

Meine neue Heimat: Da werden Erinnerungen an Gilde 1 & 2 wach.

Liebes Tagebuch, heute habe ich meine abenteuerliche Reise durch die Welt vonGilde 1400 angetreten - und ich bin richtig heiß darauf, endlich auch zur adligen Oberschicht zu gehören. Sklaven zu knechten und stinkreich zu werden. Zu Beginn wähle ich einen von vier möglichen Berufsgruppen, mit der ich im späteren Spielverlauf meine Brötchen verdienen werde. Zur Auswahl stehen mir die Berufe Handwerker, Patron, Gelehrter und Gauner. Da ich schon immer ein Haudrauf-Typ war, entscheide ich mich für das Handwerk und spezialisiere mich auf die Schmiedekunst. Der entsprechender Charakter, sowie ein furchteinflößendes Wappen sind schnell gefunden - et voilà, ich bin im Spiel.

Das Tutorial kommt wie gerufen, denn einfach wild drauf los klicken ist nicht! Hier bekomme ich bereits einen kleinen Einblick in die verschiedenen Spielmöglichkeiten. Dabei lassen Andeutungen auf Spionage, Sabotage, Verprügeln, Betrug und vieles mehr mein Herz höher schlagen, auch wenn ich bis dahin noch einen weiten Weg vor mir habe.

Ein Spaziergang durch die Stadt

Der Markt bietet haufenweise Rohstoffe und Produkte zum Kauf, Verkauf und Gebrauch.

Wie immer, wenn sich eine neue Spielewelt vor mir öffnet, klicke ich mich zuerst durch alle Optionen, um möglichst rasch einen Gesamtüberblick zu erhalten und mir eine Strategie zurechtzulegen. Doch diesen Gedanken verwerfe ich nach kaum fünf Minuten - denn die Anzahl an Möglichkeiten im Spiel ist schier überwältigend.

Jedes klitzekleine Detail lässt sich über mehrere Wege ausbauen oder weiter entwickeln. Seien das meine beruflichen Fertigkeiten, mein Magiewissen, eine geheime Hintertür oder doch die Anzahl Knechte, die mir in der Schmiede zur Hand gehen. Dazu kommen die unzähligen Vorraussetzungen. Manchmal fehlt es an Gold, dann wieder am Titel oder an den Aktionspunkten, von denen man jede Stunde nur einen bekommt. Hut ab vor soviel Komplexität und Anspruch.

Erstmal Geld scheffeln und stinkreich werden

Mit einer Gießerei fange ich an - der Ausbau zur Waffenschmiede ist das Ziel.

Ich beschließe also, mich vorerst ganz auf das Ausbauen meines Betriebes zu konzentrieren. Kohle scheffeln hat oberste Priorität. Also mache ich mich daran mit meinen vier Arbeitern Stahl aus Eisen zu produzieren und den Stahl widerum zu Türbeschlägen zu verarbeiten. 15 Minuten später sind auch schon alle Startrohstoffe verbraucht und ich schicke meinen Karren auf den Weg zum Markt. Ein paar Klicks später ist der klapprige Wagen bereits mit neuem Eisen auf dem Weg zurück zur Gießerei, wo auch gleich die fertigen Beschläge für den Verkauf aufgeladen und zurück zum Marktplatz kutschiert werden.

Erste Strategien, Gesetze und Politiker

Das Rathaus. Hier wird zu Gericht gesessen, ein Titel vergeben und Bürokratie praktiziert.

Während die nächste Fuhre Beschläge in Arbeit ist, schaue ich mich weiter in meiner neuen Heimat um. Das Rathaus weckt mein Interesse, schauen wir doch mal vorbei. Hier finde ich verschiedene, hierarchisch geordnete Ämter, die alle eine schöne Stange Geld sowie Einfluss auf die Gesetzgebung bringen. Die Ämter werden jede Runde (alle 12 Stunden) gewechselt, bewerben kann sich jeder, der die geforderten Vorraussetzungen erfüllt. Davon bin ich leider noch weit entfernt, aber im Hinterkopf plane ich bereits meine politische Karriere und Machenschaften.

Die Gesetze kommen und gehen also mit ihren Politikern. So gibt es Runden, wo das Tragen von Waffen und Erpressung erlaubt sind und keinen halben Tag später ist dagegen der Handel mit Kräutern verboten. Wer gegen diese Gesetzte verstößt, kann - sofern er erwischt wird - angezeigt und vor Gericht gezerrt werden. Wie so eine Verhandlung abläuft, weiß ich zum Glück noch nicht, denn dank meines Anfängerschutzes kann ich noch nicht verklagt oder angegriffen werden.

I'll be back!

Der Marktplatz dürfte Gilde-Fans vertraut vorkommen.

Für heute ist mein Tagwerk erledigt. Mit dem letzten Bargeld kaufe ich eine Fuhre Stahl und gebe 20 Beschläge bei meinen Arbeitern in Auftrag. Die müssen - im Gegensatz zu meiner Wenigkeit - nämlich nicht schlafen. Zusätzlich nutze ich die verbliebenen Aktionspunkte, um meine handwerklichen Fähigkeiten durch Selbststudium zu steigern. Die Müdigkeit ist schon übermächtig und doch weiß ich bereits jetzt: Sobald der erste Hahn zu krähen beginnt, sitze ich wieder am Rechner, immer die nächste Stufe der Karriereleiter vor Augen. Gilde 1400 hat mich schon nach dem ersten Tag in seinen Bann gezogen.

Mit einer Wahnsinns-Wucht schlagen die Hämmer im Hexenkessel, meiner Heidelberger Schmiede, auf die Ambosse nieder. Funken sprühen umher und der Lärm ist einfach ohrenbetäubend. Der Schweiß rinnt mir das Gesicht hinunter, meine Hände sind aufgeschürft und bluten. Doch das alles stört mich nicht im geringsten, solange die Bezahlung stimmt und ich ein freier Mann bin. Doch beides ist in Gilde 1400 alles andere als selbstverständlich, zu groß die Gefahr hinterhältiger Attacken und zu verlockend die Ausbeute bei einem erfolgreichen Einbruch oder einer Entführung. 

Achtung heiß!

Aus der einst so kleinen Gießerei in Heidelberg ist eine richtige Schmiede geworden, die nun statt einfacher Türbeschläge die besten Kettenhemden der Region herstellt. Aus drei Gesellen wurde eine Truppe von acht Schmieden, die dank besserer Hämmer nun nicht mehr knappe zehn, sondern ganze 30 Eisen am Stück bearbeiten kann. So muss ich als Schmiedemeister auch nicht mehr jede Viertelstunde nach dem Rechten sehen, sondern kann bequem in der Mittagspause den eingekauften Stahl zu Eisen schlagen lassen, um ihn dann nach Feierabend weiter zu verarbeiten.

Feierabend ist noch lange nicht

Mehr Arbeiter oder doch besseres Werkzeug?

Doch sobald etwas ausgebaut oder entwickelt wurde, stehen schon die nächsten Verbesserungen und Bauten an. So nützt mir eine höhere Produktionsrate rein gar nichts, wenn meine Lagerhalle gerade mal 40 Stück fasst. Ebenso brauche ich dann auch mehr Marktkarren, da meine Schmiede sonst am Ende mehr produziert, als ich für Nachschub sorgen kann.Allerdings habe ich schnell den Dreh raus und bei jedem meiner Klicks habe ich in Gedanken bereits die nächste Gold- und Aktionspunkt-Investition verplant.

Der Fluch der Aktionspunkte

Die längsten 40 Stunden meines Lebens.

Apropos Aktionspunkte. Diese Dinger rauben mir noch den letzten Nerv! Es ist wie mit dem Taschengeld in jungen Jahren. Rennt man gleich zum nächsten Kiosk, um alles für Süßigkeiten auszugeben oder spart man auf die große Carrera-Rennbahn? So ähnlich läuft es im Spiel ab. Entweder gebe ich den gerade erhaltenen Punkt wieder für Peanuts wie Betteln oder Training meines Handwerkes aus, oder ich spare 30 Stunden auf den nächsten Berufsgrad und lege bis dahin alle Entwicklungen auf Eis. Gilde 1400 macht einem diese Entscheidungen mit all seinen verknüpften Möglichkeiten nicht gerade leicht, aber anders soll es ja auch gar nicht sein.

Wer braucht schon Schlaf?

Bis zum nächsten Klick dauert's noch.

Was sich daraus aber auch ergibt ist klar. Wer mehr Zeit investiert, hat die Nase vorn. Dabei reicht es schon, eine neue Serie von Aufträgen durchzugeben und ab und zu was auszubauen. Gilde 1400fordert mich nicht einmal täglich für eine Stunde, sondern über den ganzen Tag hinweg verteilt für immer wieder mal fünf Minuten. So haue ich 30 Kettenhemden vor dem ersten Kaffee rein. Danach, drei Stunden später, während der öden Mathestunde, kaufe ich mit dem iPhone des Sitznachbarn zwei Ladungen neue Waren ein, und in der Nachmittagspause baue ich mir endlich das lang ersehnte Hinterzimmer für meine dunklen Machenschaften.

Die Stille vor dem großen Sturm

Die Konkurrenz hat ganz schön was drauf.

Im Moment fürchte ich mich allerdings mehr vor den dunklen Machenschaften meiner Mitspieler, als dass ich welche plane. Denn mein Anfängerschutz lief vor zwei Tagen ab und meine Türen stehen offen wie ein Scheunentor. Da ich mein gesamtes Vermögen auf den Ausbau meines Betriebes konzentriere, vernachlässige ich vorerst alle Erweiterungen wie Gitter, Sicherheitsschlösser oder Wachleute. Die würden nämlich meinen Einbruchs- und Angriffsschutz erhöhen, sollte es so ein verlaustes Lumpenpack wagen, mir nach meinem Gold oder gar Leben zu trachten. Aber ich bin ein standfester Spieler und halte meinen Kurs. immer mit einem nervös zitternden Auge auf dem Nachrichtenfeld, dass mich im Falle eines Angriffes informieren würde.

Die Arbeit ruft

Genießen wir den Sonnenaufgang in Gilde 1400.

Du siehst, liebes Tagebuch, es ist so einiges passiert - und dem nervösen Verhalten der Pferde nach stehen mir noch eine Menge Abenteuer bevor. Mein Weg ist lang und an jeder Kreuzung muss ich mich neu orientieren und entscheiden, immer die Konsequenzen abwägen und um drei Ecken denken. So macht Gilde 1400 mir bisher richtig viel Spaß und sorgt täglich für Abwechslung. Ich melde mich bald wieder bei dir, denn dieses Spiel ist immer für eine Geschichte gut.

Gilde 1400 - Ende beschlossen

Das Onlinespiel Gilde 1400 wird zum 24. September seinen Betrieb einstellen. Das gaben die Verantwortlichen der Entwicklerfirma Gameforge bekannt. Aufgrund sinkender Spielerzahlen sind die entstehenden Kosten nicht mehr zu decken.